1. | Es war einmal ein reicher Mann, der lebt‘ in Saus und Braus in einer großen, schönen Stadt in einem gold’nen Haus. Doch vor der Tür des Reichen lebt ein armer Bettelmann, soferne man das überhaupt noch Leben nennen kann. |
Refr.: | Lazarus, armer Mann, du hast in deiner großen Not dein Leben nicht vertan. |
2. | Der Reiche sagt: „Es ist, wie’s ist!“ und kleidet sich gar fein, und seine Tische biegen sich, das Beste muss es sein. In seiner Blindheit sieht er nicht, was doch vor Augen steht, dass Lazarus vor seiner Türe vor die Hunde geht. |
Refr.: | Reicher Mann, wo bist du? Der Arme stirbt vor deiner Tür, du schaust ihm dabei zu! |
3. | Es starb der arme Lazarus, und auch der Reiche starb, die Kluft, die ihn vom Armen trennt, die nimmt er mit ins Grab. Zu spät erkennt er, dass zum Glück die Liebe nötig wär. Der Reichtum kauft den Himmel nicht, und darum leidet er. |
Refr.: | Reicher Mann, armer Mann, du hast in deiner großen Gier dein Leben ganz vertan. |
4. | Es lebt vor jedes Reichen Tür ein armer Lazarus. Die Frage ist, ob es wie’s ist, für immer bleiben muss. Ob nicht der Reiche lernen kann, zu teilen eh’s zu spät, damit er dann mit Lazarus zum Leben aufersteht. |
Refr.: | Schau dich um, reicher Mann! Vor deiner Tür lebt Lazarus, nicht ferne – nebenan! |
5. | Vor meiner Tür lebt Lazarus, und noch bleibt mir die Frist, mit ihm zu teilen, was mir selbst von Gott gegeben ist. Er spricht oft meine Sprache nicht und sieht auch anders aus, ist Frau, ist Mann, ist Kind vielleicht, sucht Platz im Lebenshaus. |
Refr.: | Lazarus, hilf auch mir, dass ich den Weg erkennen kann zu meiner Himmelstür.Lazarus, hilf auch mir verstehen, dass mein Lebenstraum nur glücken kann mit dir. |
Dieses Lied ist bisher nur veröffentlicht im Liederbuch „du mit uns 2“, hrsg. vom Haus der Stille